Der Missbrauch von gefälschten Gesundheitszeugnissen ist eine strafrechtliche Handlung, die gemäß § 279 des Strafgesetzbuches (StGB) geahndet wird. Diese Art von Vergehen kann schwerwiegende Konsequenzen für alle Beteiligten haben und wird entsprechend streng geahndet. Im Folgenden werden die Voraussetzungen und Konsequenzen dieser Straftat näher erläutert.

### Was ist § 279 StGB?

Gemäß § 279 StGB begeht eine strafbare Handlung, wer vorsätzlich oder fahrlässig ein unrichtiges Gesundheitszeugnis ausstellt, um einen anderen zu täuschen. Ein Gesundheitszeugnis ist eine offizielle Bestätigung, die den Gesundheitszustand einer Person dokumentiert. Dies kann beispielsweise ein ärztliches Attest sein, das die Arbeitsfähigkeit oder die Ergebnisse von medizinischen Untersuchungen bescheinigt.

### Voraussetzungen für den Missbrauch von gefälschten Gesundheitszeugnissen:

1. **Vorsatz oder Fahrlässigkeit**: Der Täter muss entweder absichtlich oder fahrlässig handeln. Das bedeutet, dass er entweder bewusst ein falsches Gesundheitszeugnis ausstellt oder grob fahrlässig handelt, indem er nicht die gebotene Sorgfalt walten lässt.

2. **Unrichtigkeit des Zeugnisses**: Das ausgestellte Gesundheitszeugnis muss falsche Informationen enthalten. Es kann sich dabei um Angaben zum Gesundheitszustand, zu medizinischen Untersuchungsergebnissen oder anderen relevanten Informationen handeln.

3. **Täuschungsabsicht**: Der Täter muss das gefälschte Gesundheitszeugnis nutzen, um eine andere Person zu täuschen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn jemand ein gefälschtes ärztliches Attest vorlegt, um sich krank zu melden und so seinen Arbeitgeber zu täuschen.

4. **Konkreter Schaden oder Gefahr**: Durch den Missbrauch des gefälschten Gesundheitszeugnisses muss entweder ein konkreter Schaden entstehen oder es muss eine Gefahr für die Rechtsgüter anderer entstehen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn durch die Vorlage des gefälschten Zeugnisses eine Arbeitsstelle erschlichen wird und dadurch ein anderer Bewerber benachteiligt wird.

### Konsequenzen für den Täter:

Die Strafen für den Missbrauch von gefälschten Gesundheitszeugnissen können je nach Schwere der Tat variieren. In leichteren Fällen kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr verhängt werden. In besonders schwerwiegenden Fällen, insbesondere wenn durch den Missbrauch erheblicher Schaden entsteht, kann die Strafe höher ausfallen.

### Fazit:

Der Missbrauch von gefälschten Gesundheitszeugnissen gemäß § 279 StGB ist eine strafrechtlich relevante Handlung, die sowohl vorsätzlich als auch fahrlässig begangen werden kann. Die Voraussetzungen für diese Straftat umfassen unter anderem die Ausstellung eines unrichtigen Zeugnisses, die Täuschungsabsicht sowie einen konkreten Schaden oder eine Gefahr für andere. Die Konsequenzen für den Täter können von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen, abhängig von der Schwere der Tat und den daraus resultierenden Folgen. Es ist daher wichtig, dass Gesundheitszeugnisse stets korrekt und wahrheitsgemäß ausgestellt werden, um Missbrauch und mögliche rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Bild: Kampus Production