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FRENGER | STRAFRECHT

Zeugenfragebogen von der Polizei erhalten: Was tun?

VON RA Frenger 12. März 2024

Wenn Sie einen Zeugenfragebogen von der Polizei erhalten haben, kann das zunächst Verwirrung oder sogar Besorgnis auslösen. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und sich über Ihre Rechte und Pflichten im Klaren zu sein, be...

Wenn Sie einen Zeugenfragebogen von der Polizei erhalten haben, kann das zunächst Verwirrung oder sogar Besorgnis auslösen. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und sich über Ihre Rechte und Pflichten im Klaren zu sein, bevor Sie handeln. Insbesondere die Verpflichtung zum Erscheinen bei der Polizei und die möglichen Konsequenzen verdienen eine genaue Betrachtung.

Verpflichtung zum Erscheinen bei der Polizei: Wann gilt sie?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Sie nur dann verpflichtet sind, bei der Polizei zu erscheinen, wenn die Vorladung von der Staatsanwaltschaft ausgestellt wurde. Diese Vorladung hat rechtliche Konsequenzen und sollte daher ernst genommen werden. Andernfalls besteht keine rechtliche Verpflichtung, auf den Zeugenfragebogen zu reagieren oder bei der Polizei zu erscheinen.

Vorsicht ist geboten: Risiken des Erscheinens bei der Polizei

Es ist entscheidend, sich bewusst zu machen, dass das Erscheinen bei der Polizei auch Risiken birgt. Insbesondere könnten Sie sich selbst belasten und möglicherweise vom Zeugen zum Beschuldigten werden. Hier sind einige Punkte zu beachten:

  1. Aussageverweigerungsrecht: Auch als Zeuge haben Sie das Recht, Aussagen zu verweigern, die Sie selbst belasten könnten. Nutzen Sie dieses Recht, um sich vor ungewollten Konsequenzen zu schützen.
  2. Rechtliche Beratung einholen: Bevor Sie bei der Polizei aussagen, ist es ratsam, rechtlichen Rat von einem erfahrenen Strafverteidiger einzuholen. Ein Anwalt kann Ihnen helfen, Ihre Rechte zu verstehen und zu schützen.
  3. Risiko der Beschuldigung: Durch Ihre Aussage bei der Polizei könnten Sie unabsichtlich Informationen preisgeben, die gegen Sie verwendet werden könnten. Es ist wichtig, sich dieser Gefahr bewusst zu sein und entsprechend vorsichtig zu handeln.

Was sollten Sie stattdessen tun?

  1. Rechtliche Beratung einholen: Kontaktieren Sie umgehend einen erfahrenen Strafverteidiger, sobald Sie einen Zeugenfragebogen erhalten haben. Ihr Anwalt kann Ihnen dabei helfen, die bestmögliche Verteidigungsstrategie zu entwickeln und Ihre Rechte zu wahren.
  2. Keine überstürzten Handlungen: Vermeiden Sie es, vorschnelle Entscheidungen zu treffen oder unüberlegte Aussagen zu machen. Nehmen Sie sich die Zeit, um die Situation zu analysieren und mit Ihrem Anwalt zu besprechen, wie Sie am besten vorgehen sollten.
  3. Verpflichtungen prüfen: Überprüfen Sie sorgfältig, ob die Vorladung von der Staatsanwaltschaft ausgestellt wurde. Wenn nicht, besteht keine rechtliche Verpflichtung, auf den Zeugenfragebogen zu reagieren oder bei der Polizei zu erscheinen.

Insgesamt ist es wichtig, die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen und entsprechend zu handeln, wenn Sie einen Zeugenfragebogen von der Polizei erhalten. Lassen Sie sich nicht durch den Druck oder die Angst vor rechtlichen Konsequenzen überstürzt handeln, sondern suchen Sie rechtlichen Rat, um Ihre Interessen bestmöglich zu schützen.

Bild: Shalimova